Vor knapp einem Jahr lief ich den Halbmarathon beim Nordhessencup in Breuna mit und wurde bei der Siegerehrung von einem Vereinsmitglied gefragt, ob ich schon mal einen Marathon gelaufen sei. Nach ein paar Gesprächen mit dem Vereinsmitglied, meinem zukünftigen Trainer, bewarb ich mich schließlich als Spendenläuferin für den London Marathon 2025 und erhielt eine Woche später eine Zusage der Organisation „Save the Rhino“. Ab September 2024 habe ich dann angefangen Spenden zu sammeln und regelmäßig nach Plan laufen zu gehen. Nach kurzer Zeit habe ich bereits festgestellt, dass das Spendensammeln auf jeden Fall eine große Herausforderung wird! Ich habe viele Freunde, Kollegen, Vereine und Firmen um Unterstützung gebeten, sowie Aktionen auf dem Feierabend- und Weihnachtsmarkt geplant. Nach 8 Monaten Spenden sammeln und harten Trainingseinheiten ging es dann am Donnerstag, den 24.04.2025, nach London mit der ganzen Familie. Die Tage vor dem Marathon habe ich genutzt, um meine Startunterlagen abzuholen, meine Beine aufzulockern und mich mit allen Spendenläufern von „Save the Rhino“ zu treffen.


Am Sonntagmorgen habe ich noch mit meiner Familie zusammen gefrühstückt und mich dann auf den Weg zum Startbereich gemacht. Der Startbereich hat sich immer mehr mit motivierten und teilweise verkleideten Läufern gefüllt. Etwas aufgeregt habe ich mich fertig gemacht und um 10:15 Uhr fiel für mich dann endlich der Startschuss. unter dem Motto: „Run for the good“. Bereits um diese Uhrzeit war es ziemlich heiß, die Strecke ließ sich aber sehr gut laufen. Die vielen Zuschauer, meine Familie, die gesammelten Spenden und die verkleideten Menschen haben mich regelrecht durch den Marathon fliegen lassen. Auch von „Save the Rhino“ waren 11 Läufer in einem Nashornkostüm unterwegs. Auf der Strecke hatte ich die Ehre, ein paar Meter mit Guiness-Buch Weltrekordhalter „Rhino boy Chris“ zu laufen, der bereits 113 Marathons beziehungsweise Ultras im Nashornkostüm für „Save the Rhino“ gelaufen ist. Seine Geschichte hat mich sehr inspiriert und meine Idee unterstrichen, auf jeden Fall meine fehlende Majors als Spendenläuferin zu laufen. Denn auch mit Kleinigkeiten können wir alle etwas Gutes tun! Und was gibt es Besseres, als sein Hobby mit einer wohltätigen Tat zu kombinieren? Vielleicht laufe ich meinen nächsten Marathon ja auch im Nashornkostüm?! 



Das Erlebnis als Spendenläuferin und natürlich der Zieleinlauf beim London Marathon waren für mich einmalig. Dank der jubelnden Menschen haben wir uns alle wie Stars gefühlt. Im Ziel angekommen ist die ganze Marathonanspannung von mir abgefallen und die Emotionen überwältigten mich. Stolz habe ich meine Medaille entgegen genommen und wurde mit offenen Armen vom „Save the Rhino“-Team und meiner Familie empfangen. Am Organisationsstützpunkt wurden alle Spendenläufer mit Kleinigkeiten verpflegt und eine kleine Beinmassage gab es auch. Trotz der anstregenden Trainings- und Spendensammelzeit, bin ich froh die vielen Eindrücke und Erfahrungen erlebt und mich auf die Herausforderung eingelassen zu haben.

Mit insgesamt 75 Millionen gespendeten Pfund konnte der London Marathon erneut einen Weltrekord für die bei einem Eintages-Event gesammelten Spenden aufstellen.

In diesem Sinne möchte ich mich nochmal bei allen meinen Spendern bedanken und freue mich auf jeden, der mich für meine nächsten Projekte unterstützt, denn nur gemeinsam können wir die Welt ein kleines Stück besser machen!

Evamarie Banschbach

Bericht des Kassel Marathons über das Projekt