Berlin Marathon – Ein Traum wird wahr
Nachdem letztes Jahr in New York der Traum für Mama einen Marathon zu laufen geplatzt ist, haben wir (Heike, Ann-Katrin und Evamarie) uns für das Losverfahren für den Berlin Marathon angemeldet. Am 01.12.2022 kam dann die E-Mail „DU BIST DABEI!“, doch bis zum Marathon war noch lange Zeit. Im April 2023 erfuhren wir, dass Ann-Katrin schwanger ist und somit nicht laufen wird, auch ich hatte bis dahin den Plan im Ausland zu sein und somit war der Traum für Mama kurz davor wieder zu platzen, denn für sie war klar „Alleine Laufe ich keinen Marathon!“. Doch Ende Mai änderten sich meine Pläne und so entschieden Mama und ich in Berlin an der Startlinie zu stehen! Es standen nun also drei Monate hartes Training vor uns und das größtenteils getrennt.
Während Mama in unserem schönen Melsungen trainierte, hatte ich die Herausforderung auf mich genommen 6 Wochen während einer Reise in Indien zu trainieren. Das war wohl nicht immer so einfach!! Sei es die Hitze, die Menschenmassen, die vielen Autos und die nichtexistierenden Wald- und Fahrradwege. Doch wieder in Deutschland angekommen, wusste ich in zwei Wochen ist es so weit und du konntest dich gut mental auf den Marathon vorbereiten. Nach einem letzten gemeinsamen langen Lauf war es dann soweit!!
Freitag, den 22.09.2023, ging es dann mit der ganzen Familie nach Berlin. Dort besuchten wir am Samstag die Marathonmesse und holten unsere Startunterlagen ab. Sonntag ging es für uns beide und tausende andere Läufer unter dem Motto „RUN FOR JOY“ an die Startlinie! Am Morgen sind wir mit der Bahn zum Tierpark gefahren, wo sich bereits die Profiläufer aufwärmten. Während unser kleiner Fanklub sich bei Kilometer 5 in einem Cafe positionierte und gespannt auf uns wartete. Um 10:05 Uhr ging dann unser Startschuss, es dauerte allerdings fast 15 Minuten, bis wir über der Startlinie waren. Das nächste Ziel war für uns das Treffen mit unserer Familie, wo auch Opa, als ehemaliger Marathonläufer, stolz auf uns wartete. Die Straßen wurden nach und nach immer voller und tausende von Plastikbechern flogen bei den Verpflegungsständen durch die Gegend. Menschen aller Nationen waren an den Straßenrändern zu finden sowie viele Musikeinlagen und gute Laune!
Besonders beeindruckend fand ich die vielen älteren Menschen, die noch am Marathon teilgenommen haben und teilweise bereits bis zu 40 Mal dabei waren. Bei den vielen Eindrücken verging die Zeit schnell vorbei, doch wir bemerkten schon bald, dass wir in unserem Trott, unsere Beine mal anders bewegen müssen. Unser vorgenommenes Tempo hielten wir jedoch gut durch, obwohl wir beide von Anfang an harte Oberschenkel hatten.
Ab Kilometer 30 habe ich leider ein Tief bekommen und es ging mir nicht gut, so mussten wir erstmal etwas langsamer laufen. Doch nach sehr gutem Einsatz und guter Verpflegung unseres Fanklubs ging es mir nach knapp 5 Kilometern wieder gut, so konnten Mama und ich unser Tempo wieder anziehen. Ein letztes Mal freuten wir uns bei Kilometer 37 auf unsere Familie, bevor es dann durch das Brandenburger Tor in Ziel ging. Ich freute mich schon sehr und dachte „Jetzt nochmal alles geben und das Tempo anziehen, bevor wir den Marathon in 3 Kilometern geschafft haben.“, doch Mama hat genau in dem Moment Bauchkrämpfe bekommen und so sind wir weiter in unserem vorgenommenen Tempo gelaufen. Nach 41 Kilometern war das Brandenburger Tor nun endlich in Sicht und wir wussten, dass wir es geschafft haben!!
Im Ziel mit einer Zeit von 04:40:37 h angekommen waren wir mega glücklich und zugleich super kaputt. Nun waren wir „Berlin Legends“ und gingen stolz mit unseren Medaillen zu unserer Familie in unsere Unterkunft zurück, wo wir unseren Lauf zurecht feierten.
Evamarie Banschbach